Adolf Friedrich von Schack Nur Mut! (1866)

  Lass' das Zagen, trage mutig
  Deine Sorgen, deine Qual,
  Sei die Wunde noch so blutig,
  Heilen wird sie doch einmal.

5 Unter tiefer Eisesdecke
  Träumt die junge Knospe schon,
  Daß der Frühling sie erwecke
  Mit der Lieder holdem Ton.

  Nur empor den Blick gewendet,
10 Und durch düst'res Wolkengrau
  Brich zuletzt, daß es dich blendet,
  Glorreich noch des Himmels Blau.

  Aber auch die trüben Stunden
  Und die Tränen, die du weinst,
15 Glaub', wie Freuden, die entschwunden,
  Süßer scheinen sie dir einst,

  Und mit Wehmut, halb nur heiter,
  Scheidest du für immerdar
  Von dem Leiden, dem Begleiter,
20 Der so lange treu dir war.

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