Albert Traeger Heimathglück (1892)

  Wenn Du noch eine Heimath hast,
  So nimm den Ranzen und den Stecken,
  Und wand're, wand're ohne Rast,
  Bis du erreicht den theuren Flecken.

5 Und strecken nur zwei Arme sich
  In freud'ger Sehnsucht Dir entgegen,
  Fließt eine Thräne nur um Dich,
  Spricht Dir ein einz'ger Mund den Segen,

  Ob du ein Bettler, Du bist reich;
10 Ob krank Dein Herz, Dein Muth beklommen,
  Gesunden wirst Du allsogleich,
  Hörst Du das süße Wort: Willkommen!

  Und ist verweht auch jede Spur,
  Zeigt nichts sich Deinem Blick, dem nassen,
15 Als grün berast ein Hügel nur
  Von Allem, was du einst verlassen:

  O, nirgend weint es sich so gut,
  Wie weit Dich Deine Füße tragen,
  Als da, wo still ein Herze ruht,
20 Das einstens warm für Dich geschlagen.

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