Anna Ritter Ich will den Sturm
Ich will den Sturm, der mit Riesenfäusten
Vom Boden der Alltäglichkeit mich reißt
Und mich hinauf in jene Höhen schleudert,
Wo erst das Leben wahrhaft Leben heißt.
5 Ich will den Sturm, der mit gewaltigem Atem
Zur lichten Glut die stillen Funken schürt
Und alle Kräfte dieser Brust entfesselnd
Zum Siege oder zur Vernichtung führt.
Laß mich nicht sterben, Gott, eh' meine Seele
10 Ein einzig Mal in Siegeslust gebebt, gebebt,
Ich kann nicht ruhig in der Erde schlafen,
Eh' ich nicht einmal, nicht einmal ganz gelebt.

Bibliographische Daten
Anna Ritter (1865-1921)
Ich will den Sturm
Ich will den Sturm, der mit Riesenfäusten …
Folgt...
Neuen Kommentar hinzufügen
Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt, die Moderation der Kommentare liegt allein bei Lyrik123.de. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.