August Heinrich Julius Lafontaine Stille Tränen liebt mein Herz
Stille Tränen liebt mein Herz,
Bläße, naßgeweinte Wangen,
Sehnsuchtsblicke, die voll Schmerz,
Gern am Abendhimmel hangen;
5 Philomelens Trauerschlag
Seufzet meine Seele nach.
Nur ein schattenvolles Tal
Liebt mein Herz, und Felsengänge,
Und des Mondes leichten Strahl,
10 Und des Baches Nachtgesänge,
Sagt mir, sagt mir, wenn ihr wißt,
Sagt mir doch, warum das ist?
Warum sind die Einsamkeit?
Und des Mondes Schreckgebilde
15 Und des Waldes Dunkelheit
Und verborgne Talgefilde
Lieber mir, als Sang und Tanz,
Als des Prunksaals Kerzenglanz?
Sagt, mir ist doch nichts geraubt?
20 Warum fließt denn meine Träne?
Warum stütz ich denn mein Haupt?
Sagt, wonach ich mich doch sehne?
Warum schlägt so hoch mein Herz?
Wie heißt dieser süße Schmerz?

Bibliographische Daten
August Heinrich Julius Lafontaine (1758-1831)
Stille Tränen liebt mein Herz
Stille Tränen liebt mein Herz, …
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