Christian Fürchtegott Gellert Bitten (1765)
Gott, deine Güte reicht so weit,
So weit die Wolken gehen,
Du krönst uns mit Barmherzigkeit
Und eilst, uns beizustehen.
5 Herr! Meine Burg, mein Fels, mein Hort,
Vernimm mein Flehn, merk auf mein Wort;
Denn ich will vor dir beten!
Ich bitte nicht um Überfluß
Und Schätze dieser Erden.
10 Laß mir, so viel ich haben muß,
Nach deiner Gnade werden.
Gib mir nur Weisheit und Verstand,
Dich, Gott, und den, den du gesandt,
Und mich selbst zu erkennen.
15 Ich bitte nicht um Ehr und Ruhm,
So sehr sie Menschen rühren;
Des guten Namens Eigentum
Laß mich nur nicht verlieren.
Mein wahrer Ruhm sei meine Pflicht,
20 Der Ruhm vor deinem Angesicht,
Und frommer Freunde Liebe.
So bitt ich dich, Herr Zebaoth,
Auch nicht um langes Leben.
Im Glücke Demut, Mut in Not,
25 Das wolltest du mir geben.
In deiner Hand steht meine Zeit;
Laß du mich nur Barmherzigkeit
Vor dir im Tode finden.
Bibliographische Daten
Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)
Bitten
Gott, deine Güte reicht so weit, …
1765
Aufklärung
- Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht
- Du klagst o Christ in schweren Leiden
- Aus dem Danklied zu Gott
- Jesus lebt, mit ihm auch ich
- Vom Tode
Alle Gedichte von Christian Fürchtegott Gellert auf Lyrik123.de.>
Neuen Kommentar hinzufügen
Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt, die Moderation der Kommentare liegt allein bei Lyrik123.de. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.