Christian Ludwig Reissig Serenade

  Komm ans Fenster, holde Schöne
  Wo kein Horcher uns belauscht,
  Wo in meiner Laute Töne
  Nur das Abendlüftchen rauscht.
5 Horch dem goldnen Saitenspiele,
  Das melodisch die Gefühle
  Meiner Seele wiederklingt!

  Du, die unter Millionen
  Ich der Liebe würdig fand,
10 Höhnen würd' ich alle Kronen,
  Bötest du mir Herz und Hand.
  Und du kannst den Jüngling hassen,
  Ihn so herzlos dulden lassen,
  Der dich wie sein Leben liebt?

15 Ach wie träum' ich stets vergebens
  Meiner Zukunft Glück so schön,
  Traulich mit dir durch des Lebens
  Holden Rosenhain zu gehn!
  Komm, o komm und still mein Sehnen
20 Trockne freundlich meine Tränen,
  Eh' mich noch das Grab umhüllt!

Neuen Kommentar hinzufügen

Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt, die Moderation der Kommentare liegt allein bei Lyrik123.de. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.