Clemens Brentano Einen kenne ich – 1. Fassung (1810)

       Einen kenne ich,
       Wir lieben ihn nicht,
       Einen nenne ich,
       Der die Kronen zerbricht.
5 Weh! sein Fuß steht im Staub,
  Sein Haupt in der Mitternacht
  Vor ihm wehet das Laub
  Zur dunklen Erde hernieder;
       Ohn‘ Erbarmen
10      In den Armen
       Trägt er die kindische taumelnde Welt,
       Tod, so heißt er
       Und die Geister
       Beben vor dir, du eiserner Held!

15      Einen kenne ich,
       Wer liebt ihn genug
       Einen nenne ich
       Der die Dornenkrone trug.
  Heil! sein Fuß stehet im Licht
20 Sein Haupt in der Glorie,
  Wo er gehet, zerbricht
  Des Todes eiserner Riegel.
       Voll Erbarmen
       In den Armen
25      Trägt er die sterbliche liebende Welt,
       Jesus heißt er
       Und die Geister
       Beten dich an, du ewiger Held!

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