Eduard Mörike Der Himmel glänzt vom reinsten Frühlingslichte (1830)
Der Himmel glänzt vom reinsten Frühlingslichte,
Ihm schwillt der Hügel sehnsuchtsvoll entgegen,
Die starre Welt zerfließt in Liebessegen,
Und schmiegt sich rund zum zärtlichsten Gedichte.
5 Wenn ich den Blick nun zu den Bergen richte,
Die duftig meiner Liebe Tal umhegen –
O Herz, was hilft dein Wiegen und dein Wägen,
Daß all der Wonne herber Streit sich schlichte!
Du, Liebe, hilf den süßen Zauber lösen,
10 Womit Natur in meinem Innern wühlet!
Und du, o Frühling, hilf die Liebe beugen!
Lisch aus, o Tag! Laß mich in Nacht genesen!
Indes ihr, sanften Sterne, göttlich kühlet,
Will ich zum Abgrund der Betrachtung steigen.

Bibliographische Daten
Eduard Mörike (1804-1875)
Der Himmel glänzt vom reinsten Frühlingslichte
Der Himmel glänzt vom reinsten Frühlingslichte, …
1830
Hochromantik
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