Emanuel Geibel
Dichter

Emanuel Geibel
Emanuel Geibel war ein Spätromantiker, dessen Werke einem klassizistischen Schönheitskult folgen und gleichzeitig vom Stil der Romantik beeinflusst sind. Er war insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts populär.
Franz Emanuel August Geibel (* 17. Oktober 1815 in Lübeck; † 6. April 1884 ebenda) war ein deutscher Lyriker.
Der Sohn eines reformierten Pfarrers besucht das Katharineum in Lübeck und studierte ab 1835 in Bonn zunächst Theologie, dann klassische Philologie. Danach ging Emanuel Geibel nach Berlin, wo er 1836 während seiner Studien mit Chamisso, Arnim und Eichendorff Freundschaft schloss.
1838 erhielt er durch Beziehungen eine Anstellung als Hauslehrer beim russischen Gesandten in Athen. Diese Anstellung war bestimmend für seine klassische Dichtung. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland veröffentlichte Geibel erste Gedichte. Insbesondere deren patriotisch-preußenfreundliche Thematik fand beim preußischen König Friedrich Wilhelm IV. großen Anklang.
1842 erhielt Emanuel Geibel von ihm eine lebenslange Pension von 300 Talern. Die Pension ermöglichte es ihm, sich in Abkehr von der ungeliebten Hauslehrertätigkeit nur noch seiner dichterischen Neigung sowie ausgedehnten Reisen zu widmen. 1852 erhielt er darüber hinaus eine Ehrenprofessur für deutsche Literatur und Poetik von seinem Bewunderer, Maximilian II.
Im Forsthaus Waldhusen im Lübecker Stadtteil Kücknitz verbrachte Emanuel Geibel mehrfach den Sommer. Er war ein aktives Mitglied der Jung-Lübeck genannten Erneuerungsbewegung.
Sein wohl bekanntestes Werk ist das Gedicht Wanderlied, auch bekannt als Der Mai ist gekommen, das er 1841 auf dem Weg nach Schloss Escheberg zu verfassen begann. In der Vertonung von Justus Wilhelm Lyra aus Osnabrück wird Der Mai ist gekommen am Vorabend des 1. Mai in Osnabrück, Lübeck und anderen Orten bis heute öffentlich gesungen.
1852 heiratete er Amanda Trummer. Die Tochter Ada Marie Caroline wurde 1853 geboren.
Emanuel Geibel unterrichtete bis 1868 München. Nach dem Tod Maximilians II. 1864 wurde Geibel wegen seiner preußenfreundlichen Gesinnung angefeindet; seine patriotischen Gedichte bilden einen scharfen Kontrast zu den Werken der Jungdeutschen und Naturalisten, in deren Kritik er stand. Geibel verlor die Pension des bayerischen Königshauses und kehrte nach Lübeck zurück, wo er 1884 starb. Emanuel Geibel wird in seiner Geburtsstadt als Stadtdichter verehrt und wurde zum Ehrenbürger ernannt.
Emanuel Geibel
Veröffentlicht am Montag, den 14. November 2011 um 20:24 Uhr
Kategorien: Autoren
Tags: Deutschland, Dichter, Geibel, Klassizistisch, Literatur, Lübeck, Lyrik, Patriotismus, Romantik, Spätromantik
Textquelle: Dieser Artikel wurde mit Hilfe freier Textquellen, insbesondere der deutschen Wikipedia erstellt.
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