Emanuel Geibel
Sanft verglimmt des Tages Helle (1848)
Sanft verglimmt des Tages Helle,
Und vom letzten Strahl geküßt
Liegt die glatte Meereswelle
Wie geschmolz'ner Amethyst.
5 Kaum ein Lüftchen rührt die Schwingen,
Schweigen rings und Abendgluth!
Nur der Fischer leises Singen
Schwebt verhallend auf der Fluth.
Jetzt erstirbt's; ihr Nachen gleitet
10 Ohne Laut dem Hafen zu,
Und um meine Seele breitet
Sich dein Zauber, Meeresruh'.
Bibliographische Daten
Autor:
Emanuel Geibel
Titel:
Sanft verglimmt des Tages Helle
Gedichtanfang:
Sanft verglimmt des Tages Helle, …
Jahr:
1848
Epoche: