Emanuel Geibel Wolle Keiner mich fragen (1848)
Wolle Keiner mich fragen,
Warum mein Herz so schlägt,
Ich kann's nicht fassen, nicht sagen,
Was mich bewegt.
5 Als wie im Traume schwanken
Trunken die Sinne mir;
Alle meine Gedanken
Sind nur bei dir.
Ich habe die Welt vergessen,
10 Seit ich dein Auge gesehn;
Ich möchte dich an mich pressen
Und still im Kuß vergehn.
Mein Leben möchte' ich lassen
Um ein Lächeln vor dir,
15 Und du - ich kann's nicht fassen -
Versagst es mir.
Ist's Schicksal, ist's dein Wille?
Du siehst mich nicht. -
Nun wein' ich stille, stille,
20 Bis das Herz mir zerbricht.

Bibliographische Daten
Emanuel Geibel (1815-1885)
Wolle Keiner mich fragen
Wolle Keiner mich fragen, …
1848
Spätromantik
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