Ernst Freiherr von Feuchtersleben Es ist bestimmt in Gottes Rath (1822)

  Es ist bestimmt in Gottes Rath,
  Daß man, was man am liebsten hat,
  Muß meiden;
  Wiewohl nichts in dem Lauf der Welt
5 Dem Herzen, ach! so sauer fällt,
  Als Scheiden! ja Scheiden!

  So dir geschenkt ein Knösplein was,
  So thu' es in ein Wasserglas, –
  Doch wisse:
10 Blüht morgen dir ein Röslein auf,
  Es welkt wohl noch die Nacht darauf;
  Das wisse! ja wisse!

  Und hat Dir Gott ein Lieb bescheert,
  Und hältst du sie recht innig werth,
15 Die Deine –
  Es werden wohl acht Bretter seyn,
  Da legst du sie, wie bald! hinein;
  Dann weine! ja weine!

  Nun mußt du mich auch recht verstehn,
20 Ja, recht verstehn!
  Wenn Menschen auseinandergehn,
  So sagen sie: auf Wiedersehn!
  Ja Wiedersehn!

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