Friedrich Haug Minneglück
Solch ein göttliches Vergnügen
Füllte meinen Busen nie!
Ich umschweb', als könnt' ich fliegen,
Ewig in Gedanken Sie,
5 Seit, wie Harfenmelodie,
Der Geliebten süße Stimme
Meinem Herzen Trost verlieh.
Was ich wonnigliches schaue,
Ist nur meiner Wonne Schein.
10 Luft und Erde, Wald und Aue!
Ihr sollt meine Zuegen sein!
Ja! die goldne Zeit ist mein,
Und zu Paradiesesfreuden
Weihte mich die Göttin ein.
15 O des Zauber voll Güte,
Der so himmlisch mir erklang,
Und im staunenden Gemüte
Flugs den alten Kummer zwang,
Daß mir Wonne draus entsprang,
20 Und, wie Tau von zarter Liebe
Hell aus beiden Augen drang.
Selig sei die Minnestunde,
Selig sei der werte Tag,
Als ein Ja von ihrem Munde
25 Schloß den lieblichsten Vertrag!
Heil mir, der ich froh erschrak,
Und noch immer mein Entzücken
Auszusprechen nicht vermag!

Bibliographische Daten
Friedrich Haug (1761-1829)
Minneglück
Solch ein göttliches Vergnügen …
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