Friedrich von Hardenberg Novalis Hinüber wall ich (1800)
Hinüber wall ich,
Und jede Pein
Wird einst ein Stachel
Der Wollust sein.
5 Noch wenig Zeiten,
So bin ich los,
Und liege trunken
Der Lieb im Schoß.
Unendliches Leben
10 Wogt mächtig in mir
Ich schaue von oben
Herunter nach dir.
An jenem Hügel
Verlischt dein Glanz –
15 Ein Schatten bringet
Den kühlenden Kranz.
O! sauge, Geliebter,
Gewaltig mich an,
Daß ich entschlummern
20 Und lieben kann.
Ich fühle des Todes
Verjüngende Flut,
Zu Balsam und Äther
Verwandelt mein Blut –
25 Ich lebe bei Tage
Voll Glauben und Mut
Und sterbe die Nächte
In heiliger Glut.

Bibliographische Daten
Friedrich von Hardenberg Novalis (1772-1801)
Hinüber wall ich
Hinüber wall ich, …
1800
Frühromantik
« Theodor Fontane: Du wirst es nie zu Tücht’gem bringen
» Matthias Claudius: Die Geschichte von Goliath und David, (in Reime bracht)
- Wo bleibst du Trost der ganzen Welt
- Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
- Wenn ich ihn nur habe
- Welcher Lebendige, Sinnbegabte
- Muß immer der Morgen wiederkommen
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