Dichter

Georg Friedrich Daumer

Georg Friedrich Daumer

Georg Friedrich

Georg Friedrich Daumer war ein deutscher Gelehrter des 19. Jahrhunderts, der sich insbesondere mit Literatur und Religionsphilosophie beschäftigte. Bekannt wurde er auch als Erzieher von .

Georg Friedrich Daumer kam am 5. März 1800 als Sohn eines Kürschnermeisters in Nürnberg zur Welt. Er besuchte dort das Gymnasium, an welchem Hegel damals Rektor war. 1817 begann er ein Theologie-Studium in Erlangen und schloss sich dort einem pietistischen Studentenzirkel an, dessen extremes asketisches Selbstverständnis Daumer für den Rest seines Lebens prägte. Später wurde er aufgrund seiner Erlanger Erfahrungen zu einem scharfen Kritiker des Protestantismus und trat zum Katholizismus über. Daumer brach das Studium ab und ging nach Leipzig. Nach Beendigung eines Philologiestudiums wurde Georg Friedrich Daumer 1822 Lehrer und bald darauf Professor an seinem ehemaligen Gymnasium in Nürnberg. Konflikte mit seinem Rektor und anhaltende Kränklichkeit zwangen ihn jedoch schon 1828 zu vorläufiger und 1830 zu endgültiger Pensionierung.

Im Juli 1828 wurde Georg Friedrich Daumer vom Nürnberger Rat mit der Erziehung des Findlings Kaspar Hauser betraut, der einige Zeit bei ihm wohnte und über den er vier Publikationen veröffentlichte.

1834 heiratete Daumer Marie Friederike Rose, die Ehe gestaltete sich jedoch als sehr schwierig. Das Ehepaar lebte öfter getrennt.

Ab 1860 wirkte Georg Friedrich Daumer in Würzburg als Privatgelehrter. Im November 1874 erlitt er einen Schlaganfall. Am 13. Dezember 1875 verstarb er.

Seine frühen Werke sind von Hegel, Schelling und Böhme beeinflusst und weisen einen romantisch-theosophischen Charakter auf. In späteren Schriften rechnete er mit dem Christentum ab. Sein 1841 unter Pseudonym veröffentlichtes Werk „Die Glorie der heiligen Jungfrau Maria“ zeigt den philosophischen Widerspruch, in den er sich verwickelt hatte.

Seine letzten Lebensjahre verbrachte Daumer mit okkultistischen Forschungen zu parapsychologischen Phänomenen.

In den 1850er Jahren wandte sich Georg Friedrich Daumer hauptsächlich der zu; hier trat er vor allem mit Liebesgedichten und mit Übersetzungen orientalischer Gedichte (u. a. von Hafis) hervor. Neben Friedrich Rückert und August Graf von Platen gehört er zu den bedeutendsten Dichtern in der arabisch-persischen Gedichtform des Ghasels. Über 50 seiner Gedichte und Übersetzungen wurden von vertont, wodurch sie bis heute bekannt geblieben sind.