Georg Friedrich Daumer

Schön, wie Thirza, bist du (1849)

  Schön, wie Thirza, bist du,
  wonnevollen Anblicks,
  wie die Pracht Jerusalems
  und wie kriegerische
5 Heldenheere furchtbar.
  Wende, weh, sie töten,
  wende deine Blicke,
  ende meinem Herzen
  diesen Zauberbann!

10 Aufgelöst in Sehnsucht,
  nimmermehr begnügter,
  schmacht' ich hin und sterbe,
  sterb' an einem Glücke,
  das die Brust, die schwache,
15 menschliche, nicht fassen,
  nicht ertragen kann.

  Wende, weh, sie töten,
  wende deine Blicke,
  ende meinem Herzen
20 diesen Zauberbann!