Gottfried Kinkel
Dichter

Gottfried Kinkel
Gottfried Kinkel war ein vielseitiger Theologe, Kunsthistoriker und Dichter. Er war zudem Leitfigur der demokratisch-republikanischen Bewegung für mehr Bürgerrechte um 1848.
Gottfried Kinkel wurde am 11. August 1815 in Oberkassel bei Bonn als Sohn eines Pfarrers geboren. Nach der Reifeprüfung studierte er zunächst Theologie an der Universität Bonn. Ein Studienaufenthalt in Berlin weckte aber auch sein Interesse für Kunst und Literatur. Nach erfolgreichem Abschluss wurde Gottfried Kinkel mit nur 22 Jahren Dozent für Kirchengeschichte an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn. 1839 lernte er die Pianistin Johanna Mockel kennen, mit der er 1840 den “Maikäferbund” gründete, einen der wichtigsten literaischen Dichterkreise vor 1848. Nach der skandalösen Heirat mit der ehemals katholischen, in erster Ehe geschiedenen Johanna im Mai 1843 war er als Dozent der Theologie nicht länger tragbar. Gottfried Kinkel trat zur philosophischen Fakultät über und wurde 1846 Professor für Kunst- und Literaturgeschichte.
Seine politische Karriere begann mit dem Ausbruch der Märzrevolution im Frühjahr 1848. Er wurde schnell zu einem der Wortführer für demokratische Reformen und forderte die Gründung eines deutschen Nationalstaates und die Beseitigung der Fürstenherrschaft. Im Februar1849 wurde Kinkel Abgeordneter der preußischen Nationalversammlung in Berlin. Nach Bonn zurückgekehrt, rief er zum bewaffneten Widerstand gegen die preußische Regierung auf. Bei seiner Teilnahme am badisch-pfälzischen Aufstand wurde er im August 1849 verhaftet und zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt. Mit Hilfe seines Freundes Carl Schurz gelang ihm die Flucht aus dem Zuchthaus Spandau nach Großbritannien. Nach einem Abstecher in die USA vom September 1851 bis Februar 1852 – Gottfried Kinkel versucht dort Geld für eine Befreiungsarmee zu sammeln – kam er nach London zurück und wurde zum Professor für Literaturgeschichte berufen. Seine Vorträge zur älteren und neueren Kunstgeschichte führten zur Einführung des Unterrichtsfachs “Kunstgeschichte” in Großbritannien.
Von seinen literarischen Werken fanden die Verserzählungen “Otto der Schütz” (1846) und “Der Grobschmied von Antwerpen” (1872) besonders Anklang; seine persönlichen Erfahrungen der zehn Jahre von 1838 bis zur Revolution 1848 schrieb er in der posthum (1931) erschienenen “Selbstbiographie” nieder.
1866 übernahm Gottfried Kinkel eine Professur für Kunst- und Literaturgeschichte in Zürich. Dort lebte er als wohlhabender und angesehener Bürger bis zu seinem Tod am 13. November 1882.
Gottfried Kinkel
Veröffentlicht am Dienstag, den 15. November 2011 um 20:53 Uhr
Kategorien: Autoren
Tags: Bonn, Dichter, Kinkel, Literatur, London, Maikäferbund, Märzrevolution, Otto der Schütz, Politiker, Zürich
Textquelle: Dieser Artikel wurde mit Hilfe freier Textquellen, insbesondere der deutschen Wikipedia erstellt.
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