Heinrich Heine Die Bergstimme (1820)

  Ein Reiter durch das Bergtal zieht,
  Im traurig stillen Trab:
  Ach! zieh ich jetzt wohl in Liebchens Arm,
  Oder zieh ich ins dunkle Grab?
5 Die Bergstimm Antwort gab:
  Ins dunkle Grab!

  Und weiter reitet der Reitersmann,
  Und seufzet schwer dazu:
  So zieh ich denn hin ins Grab so früh, –
10 Wohlan, im Grab ist Ruh.
  Die Stimme sprach dazu:
  Im Grab ist Ruh!

  Dem Reitersmann eine Träne rollt
  Von der Wange kummervoll:
15 Und ist nur im Grabe die Ruhe für mich, –
  So ist mir im Grabe wohl.
  Die Stimm erwidert hohl:
  Im Grabe wohl!

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