Heinrich Heine Die Bergstimme (1820)
Ein Reiter durch das Bergtal zieht,
Im traurig stillen Trab:
Ach! zieh ich jetzt wohl in Liebchens Arm,
Oder zieh ich ins dunkle Grab?
5 Die Bergstimm Antwort gab:
Ins dunkle Grab!
Und weiter reitet der Reitersmann,
Und seufzet schwer dazu:
So zieh ich denn hin ins Grab so früh, –
10 Wohlan, im Grab ist Ruh.
Die Stimme sprach dazu:
Im Grab ist Ruh!
Dem Reitersmann eine Träne rollt
Von der Wange kummervoll:
15 Und ist nur im Grabe die Ruhe für mich, –
So ist mir im Grabe wohl.
Die Stimm erwidert hohl:
Im Grabe wohl!
Bibliographische Daten
Heinrich Heine (1797-1856)
Die Bergstimme
Ein Reiter durch das Bergtal zieht, …
1820
Spätromantik
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