Heinrich Hüttenbrenner Wehmut

  Die Abendglocke tönet,
  Vom Himmel sinkt die Ruh;
  Das Auge grambetränet
  Nur schließet sich nicht zu.

5 Daß meine Jugend fliehet
  Allein und ungeliebt,
  Daß jeder Kranz verblühet,
  Das ist, was mich betrübt.

  Und als ich sie gefunden,
10 War Herz und Welt nur Lust,
  Und seit sie mir entschwunden,
  Ist Atmen ein Verlust.

  Der Strom als Felsen quillend,
  Die Berge lieben nicht;
15 Nur's arme Herz, das fühlend,
  So leicht von Kummer bricht.

  O töne, sanft Geläute,
  In's stille Tal hinaus,
  Der Morgen deckt das Heute,
20 Den Gram das Grabeshaus.

Neuen Kommentar hinzufügen

Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt, die Moderation der Kommentare liegt allein bei Lyrik123.de. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.