Heinrich Leuthold Unmut
Du sahst mich schwelgen oft im Tonregister,
Mich stolz gebärden, trotzig und unbändig,
Wenn ich nach Herzenslust sie eigenhändig
Gezüchtigt - jene Lumpen und Philister.
5 Nun ward ich zahm fast wie ein Dorfmagister
Und nüchtern und bescheiden und verständig;
In meine Tage theilen sich beständig
Arbeit und Ruh', frohwechselnde Geschwister.
Der Ruf des Ruhms mit dem Sirenenschalle
10 Lockt mich nicht mehr; - es hangen längst die guten
Tonwaffen ungebraucht in meiner Halle.
Soviel ich kann, dräng ich die Wohllautsfluthen
Zurück zur Seele und bedaure Alle,
Die sich für diese Krämerwelt verbluthen.

Bibliographische Daten
Heinrich Leuthold (1827-1879)
Unmut
Du sahst mich schwelgen oft im Tonregister, …
Folgt...
Neuen Kommentar hinzufügen
Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt, die Moderation der Kommentare liegt allein bei Lyrik123.de. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.