Heinrich Leuthold Waldeinsamkeit

  Deine süßen, süßen Schauer, o Waldesruh,
  in meine Seele hauche und träufle du!
  Laß mich träumen die Träume der Jugendzeit!

  O Frieden, o Ruh, komm über mich,
5 wie lieb' ich dich, lieb' ich dich,
  Waldeinsamkeit!

  Märzveilchen blüh'n, es treibt in den Bäumen, der Frühling kam!
  Es zwitschern die Vögel, die Wipfel rauschen so wundersam.
  O Schöpfungsodem, der die Brust mir bezaubert und deit!

10 O Frieden, o Ruh, komm über mich,
  wie lieb' ich dich, lieb' ich dich,
  Waldeinsamkeit!

  Feierlich sonntägliche Stille, und Frühlingszeit,
  kein Laut, keine Seele, weit und breit!
15 Nur ein leisen, leiser Kummer ist mein Geleit!

  O Frieden, o Ruh, komm über mich,
  wie lieb' ich dich, lieb' ich dich,
  Waldeinsamkeit!

Neuen Kommentar hinzufügen

Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt, die Moderation der Kommentare liegt allein bei Lyrik123.de. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.