Heinrich Seidel Das Posthorn
Horchend über schroffe Mauern
Auf die Nachtigallenlieder
Schaun zwei jugendliche Nonnen
In das Thal voll Sehnsucht nieder.
5 Wundervolle Frühlingsmondnacht!
Klang und Sang in lauen Lüften,
Luft'gen Silbers volle Schale,
Schwimmt das Thal in Glanz und Düften.
Horch, da rollt's im Grund; es klinget
10 Eines Posthorns muntres Tönen,
Und die Jüngste hüllt ihr Antlitz,
Und sie wendet sich mit Thränen. -
Doch die Klosterglocke schrillend
Übertönt das Horn, das helle -
15 Und die Nonnen wandeln schweigend
Zum Gebet in ihre Zelle.

Bibliographische Daten
Heinrich Seidel (1842-1906)
Das Posthorn
Horchend über schroffe Mauern …
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