Hermann Allmers Heidenacht – Fassung 2 (1902)

   Wenn trüb das verlöschende letzte Rot
  Herschimmert über die Heide,
  Wenn sie liegt so still, so schwarz und tot,
  So weit du nur schauest, die Heide,
5 Wenn der Mond steigt auf und mit bleichem Schein
  Erhellt den granitnen Hünenstein,
  Und der Nachtwind seufzet und flüstert darein
  Auf der Heide, der stillen Heide –

   Das ist die Zeit, dann mußt du gehn
10 Ganz einsam über die Heide,
  Mußt achten still auf des Nachtwind's Wehn
  Und des Mondes Licht auf der Heide:
  Was nie du vernahmst durch Menschenmund,
  Uraltes Geheimnis, es wird dir kund,
15 Es durchschauert dich tief in der Seele Grund
  Auf der Heide, der stillen Heide. –

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