Hermann Kletke Der Sandmann

  Zwei feine Stieflein hab ich an
  mit wunderweichen Söhlchen dran,
  ein Säcklein hab ich hintenauf!
  husch! tripp! ich rasch die Trepp hinauf.

5 Und wenn ich in die Stube tret,
  die Kinder beten ein Gebet:
  von meinem Sand zwei Körnelein
  streu ich auf ihre Äugelien,
  da schlafen sie die ganze Nacht
10 in Gottes und der Englein Wacht.

  Von meinem Sand zwei Körnelein
  streut' ich auf ihre Äugelein:
  den frommen Kindern soll gar schön
  ein froher Traum vorübergehn.

15 Nun risch und rasch mit Sack und Stab
  nur wieder jetzt die Trepp hinab.
  Ich kann nicht länger müßig stehn,
  muß heut noch zu gar vielen gehn.
  Da nickt ihr schon und lacht im Traum,
20 und öffnete doch mein Säcklein kaum.

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