Joachim Ringelnatz
Schriftsteller

Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz war ein Dichter, der insbesondere dadurch bekannt wurde, dass er seine Lyrik seinem Publikum selbst vortrug.
Joachim Ringelnatz (* 7. August 1883 in Wurzen; † 17. November 1934 in Berlin; eigentlich Hans Gustav Bötticher) war ein deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler, der vor allem für humoristische Gedichte um die Kunstfigur Kuttel Daddeldu bekannt ist.
Nach seinem vorzeitigen Schulabbruch führte Ringelnatz das unstete Leben eines Abenteurers. So fuhr er ohne Wissen seiner Eltern zur See. Die Erinnerungen hieran hat er in “Was ein Schiffsjungen-Tagebuch erzählt” niedergeschrieben. Dies war nur einer der über dreißig Nebenberufe, die Ringelnatz während seiner Seemannszeit ausübte. Heuern als Leichtmatrose auf allen Weltmeeren wechselten immer wieder mit Phasen der Arbeitslosigkeit ab, dann war er wiederum Hausmeister oder auch Angestellter eines Reisebüros.
Seit 1903 veröffentlichte er seine Gedichte, ohne jedoch auf große Resonanz beim Publikum zu stoßen, der Erfolg setzte erst ein, als Joachim Ringelnatz 1909 nach einigen Auftritten in der Münchner Künstlerkneipe “Simplicissimus” zum Hausdichter avancierte und seine Verse selbst vortrug.
Unter Pseudonymen veröffentlichte Joachim Ringelnatz in der angesehenen satirischen Zeitschrift “Simplicissimus” Gedichte und den autobiographischen Essay “Viellieber Freund”. 1910 veröffentlichte er endlich seine ersten Bücher: zwei Kinderbücher und einen Band ernster Gedichte, den er seinem Vater widmete. In der Zeitschrift Die Jugend wurde seine Novelle Die wilde Miss von Ohio abgedruckt.
Es folgte wieder eine Wanderzeit, geprägt von beruflicher Ziellosigkeit und sein Einsatz als Freiwilliger in der Marine während des Ersten Weltkrieges.
Im Dezember 1919 verfasste er die ersten Gedichte unter dem Pseudonym Joachim Ringelnatz und ab dem Herbst 1920 hatte er erste erfolgreiche Auftritte im Berliner Kabarett Schall und Rauch. Damit begann sein Leben als reisender Vortragskünstler. Außerdem veröffentlichte er seine beiden erfolgreichsten Gedichtsammlungen: Kuttel Daddeldu oder das schlüpfrige Leid und Turngedichte.
In dieser Zeit versuchte sich Ringelnatz verstärkt als Maler und Grafiker, mit Werken, die dem magischen Realismus und dem Verismus verbunden sind.
Der hintergründige Humor des Moralisten Ringelnatz offenbart ebenso antibürgerlichen Protest wie wehmütigen Sarkasmus. Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 wurden ihm Auftrittsverbote erteilt und seine Werke beschlagnahmt.
Joachim Ringelnatz starb am 17. November in seiner Wohnung am Sachsenplatz (heute Brixplatz) an Tuberkulose
Joachim Ringelnatz
Veröffentlicht am Montag, den 14. November 2011 um 20:24 Uhr
Kategorien: Autoren
Tags: Deutschland, Gedicht, Humor, Kabarett, Kuttel Daddeldu, Lyrik, Maler, Ringelnatz, Satire, Schriftsteller
Textquelle: Dieser Artikel wurde mit Hilfe freier Textquellen, insbesondere der deutschen Wikipedia erstellt.
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