Johann Friedrich Kind Mirta (1844)

  Kommt nicht Mirta dort gegangen
  Meines Lebens Lust,
  Mit den unschuldvollen Wangen,
  Mit der freien Brust?

5 Leuchten nicht, wie Liebessterne,
  Augen rein und klar?
  Kenn'ich Mirta nicht von Ferne
  An dem schwarzen Haar?

  An des Nackens Liljenscheine,
10 An der Schulter Glanz?
  Welche Hirtin setz wie meine
  Los und leicht den Kranz?

  Mirta kommt, berührt die Erde
  Kaum im leichten Flug,
15 Trägt die Gaben ihrer Heerde
  Im gemalten Krug;

  Bringt im Weidenkörbchen Beere,
  Frisch im Hain gepflückt,
  Roth, wie Lippen der Cythere,
20 Und mit Laub geschmückt.

  Ha! Sie fliegt mit Zephyrtritte
  Mir ans Herz, und lacht.
  Götter! Zieht um meine Hütte
  Eine ew'ge Nacht!

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