Johann Georg Jacobi
Dichter

Johann Georg Jacobi
Johann Georg Jacobi war ein deutscher Dichter und Lyriker, der mit seiner Dichtung besonders das weibliche Publikum begeisterte.
Geboren wurde Johann Georg Jacobi am 2. September 1740 auf Gut Pempelfort bei Düsseldorf. Schon früh war er mit Literatur und der französischen Sprache vertraut. In der Zeit von 1763 bis 1766 studierte er zunächst Theologie in Göttingen und anschließend in Helmstedt, Marburg, Leipzig sowie in Jena, Jura und Philologie. 1766 wurde er Professor für Philosophie in Halle. Durch die Bekanntschaft mit Wilhelm Ludwig Gleims wurden seine dichterischen Neigungen geweckt. Gleims vermittelte ihm 1769 eine Anstellung als Kanonikus am Dom in Halberstadt. Jacobis Gedichte und Lieder im Stil des altgriechischen Lyrikers Anakreon entstanden dort.
1784 wurde Johann Georg Jacobi, als erster Protestant, von Kaiser Joseph II. an die damals vorderösterreichische, rein katholische Universität Freiburg als Professor der schönen Wissenschaften berufen, was von vielen Bürgern als eine Provokation empfunden wurde. Trotzdem fanden die Vorlesungen von Johann Georg Jacobi regen Zulauf, und das nicht nur bei den Studenten. Er prägte das literarische Leben im Zentrum der katholischen Aufklärung entscheidend: Neben zahlreichen Gedichten schrieb er Prologe zu Theateraufführungen in der Stadt, verfasste Sing- und Schauspiele und förderte mit seiner Schwarzwalddichtung das regionale Bewusstsein um 1800. Besonders bei den Frauen war Johann Georg Jacobi sehr beliebt: Für die gebildeten Damen richtete er in seiner Wohnung ein literarisches Kränzchen ein und erhielt so Zutritt in die katholisch geprägte Freiburger Gesellschaft. Wie schon vor seiner Freiburger Zeit gab Jacobi die literarische Zeitschrift “Iris” als „Vierteljährliches Taschenbuch für die gelehrten Frauenzimmer” heraus. Dem von ihm gegründeteten “Oberrheinischen Dichterkreis”, zu dem Goethes Schwager Johann Georg Schlosser sowie Gottlieb Konrad Pfeffel aus Colmar und Johann Peter Hebel zählten, diente diese Zeitschrift als Forum.
In den 30 Jahren seiner Freiburger Zeit wurde Johann Georg Jacobi mehrmals Dekan seiner Fakultät und 1791 der erste protestantische Rektor der Universität. Besonders seine ausgezeichneten Französischkenntnisse halfen ihm bei der Ausübung des Amtes.
Am 4. Januar 1814 starb Johann Georg Jacobi und wurde unter großer Anteilnahme auf dem Alten Friedhof in Freiburg beigesetzt. Trotz der weitreichenden kulturellen Bedeutung für die Region um Freiburg, ist er heute weitgehend vergessen.
Johann Georg Jacobi
Veröffentlicht am Dienstag, den 15. November 2011 um 20:53 Uhr
Kategorien: Autoren
Tags: Aufklärung, Deutschland, Dichter, Freiburg, Iris, Jacobi, Literatur, Lyrik, Oberrheinischer Dichterkreis, Schwarzwalddichtung
Textquelle: Dieser Artikel wurde mit Hilfe freier Textquellen, insbesondere der deutschen Wikipedia erstellt.
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