Johann Wilhelm Ludwig Gleim Der Löwe und der Fuchs (1753)

  »Herr Löwe«, sprach der Fuchs, »ich muß
  »Dir's nur gestehen, mein Verdruß
  »Hat sonst kein Ende:

  »Der Esel spricht von dir nicht gut;
5 »Er sagt: was ich an dir zu loben fände,
  »Das wiss' er nicht; dein Heldenmuth
  »Sey zweifelhaft; du gäbst ihm keine Proben
  »Von Großmuth und Gerechtigkeit;
  »Du würgetest die Unschuld, suchest Streit;
10 »Er könne dich nicht loben!«

       Ein Weilchen schwieg der Löwe still,
  Dann sprach er: »Fuchs! er spreche, was er will;
  »Denn, was von mir ein Esel spricht,
  Das acht' ich nicht!
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