Johann Wolfgang von Goethe An vollen Büschelzweigen (1801)

  An vollen Büschelzweigen,
  Geliebte, sieh nur hin!
  Laß dir die Früchte zeigen,
  Umschalet stachlig grün.

5 Sie hängen längst geballet,
  Still, unbekannt mit sich;
  Ein Ast, der schaukelnd wallet,
  Wiegt sie geduldiglich.

  Doch immer reift von innen
10 Und schwillt der braune Kern,
  Er möchte Luft gewinnen
  Und säh' die Sonne gern.

  Die Schale platzt, und nieder
  Macht er sich freudig los;
15 So fallen meine Lieder
  Gehäuft in deinen Schoß.

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