Johann Wolfgang von Goethe Mignon (1803)

  Kennst du das Land? wo die Zitronen blühn,
  Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn,
  Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
  Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
5 Kennst du es wohl?
            Dahin! Dahin
  Möcht’ ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.

  Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach,
  Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
10 Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
  Was hat man dir, du armes Kind, getan?
  Kennst du es wohl?
            Dahin! Dahin
  Möcht’ ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn.

15 Kennst du den Berg, und seinen Wolkensteg?
  Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg;
  In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut;
  Es stürzt der Fels und über ihn die Flut.
  Kennst du ihn wohl?
20           Dahin! Dahin
  Geht unser Weg! o Vater, laß uns ziehn!

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