Johann Wolfgang von Goethe Nähe des Geliebten (1795)
"Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
In Quellen malt.
5 Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
Der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
Der Wandrer bebt.
Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
10 Die Welle steigt.
Im stillen Haine geh' ich oft zu lauschen,
Wenn alles schweigt.
Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne,
Du bist mir nah!
15 Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne.
O, wärst du da!"

Bibliographische Daten
Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
Nähe des Geliebten
"Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer …
1795
Klassik
« Johann Wolfgang von Goethe: Der Abschied
» Angelus Silesius: Sie begehret verwundet zu seyn von ihrem Geliebten
- Der Abschied
- Mignon III ("So laßt mich scheinen, bis ich werde ...")
- Mignon II ("Nur, wer die Sehnsucht kennt …")
- Mignon I ("Heiß mich nicht reden, heiß mich schweigen …")
- Elegien I ("Römische Elegien"), XIV
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