Karl August Graf von Platen Hallermund Es scheint ein langes, ew’ges Ach zu wohnen (1824)

  Es scheint ein langes, ew'ges Ach zu wohnen
      In diesen Lüften, die sich leise regen,
      Aus jenen Hallen weht es mir entgegen,
      Wo Scherz und Jubel sonst gepflegt zu thronen.

5 Venedig fiel, wiewohl's getrotzt Äonen,
      Das Rad des Glücks kann nichts zurückbewegen:
      Öd ist der Hafen, wen'ge Schiffe legen
      Sich an die schöne Riva der Sklavonen.

  Wie hast du sonst, Venetia, geprahlet
10     Als stolzes Weib mit goldenen Gewändern,
      So wie dich Paolo Veronese malet!

  Nun steht ein Dichter an den Prachtgeländern
      Der Riesentreppe staunend und bezahlet
      Den Tränenzoll, der nichts vermag zu ändern!

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