Karl August Graf von Platen Hallermund Venedig liegt nur noch im Land der Träume (1824)

  Venedig liegt nur noch im Land der Träume
      Und wirft nur Schatten her aus alten Tagen,
      Es liegt der Leu der Republik erschlagen,
      Und öde feiern seines Kerkers Räume.

5 Die ehrnen Hengste, die durch salz'ge Schäume
       Dahergeschleppt, auf jener Kirche ragen,
       Nicht mehr dieselben sind sie, ach! sie tragen
       Des korsikan'schen Überwinders Zäume.

  Wo ist das Volk von Königen geblieben,
10      Das diese Marmorhäuser durfte bauen,
       Die nun verfallen und gemach zerstieben?

  Nur selten finden auf des Enkels Brauen
       Der Ahnen große Züge sich geschrieben,
       An Dogengräbern in den Stein gehauen.

Neuen Kommentar hinzufügen

Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt, die Moderation der Kommentare liegt allein bei Lyrik123.de. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.