Karl August Graf von Platen Hallermund Wenn tiefe Schwermut meine Seele wieget (1824)
Wenn tiefe Schwermut meine Seele wieget,
Mag's um die Buden am Rialto flittern:
Um nicht den Geist im Tande zu zersplittern,
Such ich die Stille, die den Tag besieget.
5 Dann blick ich oft, an Brücken angeschmieget,
In öde Wellen, die nur leise zittern,
Wo über Mauern, welche halb verwittern,
Ein wilder Lorbeerbusch die Zweige bieget.
Und wann ich, stehend auf versteinten Pfählen,
10 Den Blick hinaus ins dunkle Meer verliere,
Dem fürder keine Dogen sich vermählen:
Dann stört mich kaum im schweigenden Reviere,
Herschallend aus entlegenen Kanälen,
Von Zeit zu Zeit ein Ruf der Gondoliere.

Bibliographische Daten
Karl August Graf von Platen Hallermund (1796-1835)
Wenn tiefe Schwermut meine Seele wieget
Wenn tiefe Schwermut meine Seele wieget, …
1824
Spätromantik
- Am Bodensee II
- Tristan
- Mein Auge ließ das hohe Meer zurücke
- Venedig liegt nur noch im Land der Träume
- Wie lieblich ist's, wenn sich der Tag verkühlet
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