Karl Henckell Komm in den Wald, Marie (1885)

  Komm in den Wald, Marie!
  Wir wandern durch die dunklen Föhren,
  Du läßt dein helles Lachen hören.
  Mir ist so traurig heut zumut,
5 Dein Lachen tut der Seele gut,
  Wenn's munter schallt, Marie.

  Setz dich ins Moos, Marie!
  Des Lebens sonnigste Gestalt
  Hält heut mich nebelfeucht umkrallt.
10 Gespenster streichen aus den Ecken,
  Ich muß mich vor dem Spuk verstecken
  In deinem Schoß, Marie!

  Mach mir ein Nest, Marie!
  Mußt wie ein Kind mich an dich schmiegen
15 Und meine Geistersucht besiegen.
  Wenn zwei sich halten treu umfaßt,
  Hat Teufelsspuk den Ort verpaßt.
  O halt mich fest, Marie!

Neuen Kommentar hinzufügen

Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt, die Moderation der Kommentare liegt allein bei Lyrik123.de. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.