Karoline Louise von Klenke Heimliches Lieben

  O du, wenn deine Lippen mich berühren,
  Dann will die Lust die Seele mir entführen.
  Ich fühle tief ein namenloses Beben
  Den Busen heben.

5 Mein Auge flammt, Glut schwebt auf meinen Wangen;
  Es schlägt mein Herz ein unbekannt Verlangen;
  Mein Geist, verirrt in trunkner Lippen Stammeln
  Kann kaum sich sammeln.

  Mein Leben hängt in einer solchen Stunde
10 An deinem süßen, rosenweichen Munde,
  Und will, bei deinem trauten Armumfassen,
  Mich fast verlassen.

  O! daß es doch nicht außer sich kann fliehen
  Die Seele ganz in deiner Seele glühen!
15 Daß doch die Lippen, die voll Sehnsucht brennen,
  Sich müssen trennen!

  Daß doch im Kuß' mein Wesen nicht zerfließet
  Wenn es so fest an deinen Mund sich schließet,
  Und an dein Herz, das niemals laut darf wagen
20 Für mich zu schlagen!

Neuen Kommentar hinzufügen

Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt, die Moderation der Kommentare liegt allein bei Lyrik123.de. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.