Ludwig Gotthard Kosegarten Das Sehnen (1816)

  Wehmut, die mich hüllt,
  Welche Gottheit stillt
  Mein unendlich Sehnen!
  Die ihr meine Wimper näßt,
5 Namenlosen Gram entpreßt,
  Fließet, fließet Tränen!

  Mond, der lieb und traut
  In mein Fenster schaut,
  Sage, was mir fehle!
10 Sterne, die ihr droben blinkt,
  Holden Gruß mir freundlich winkt,
  nennt mir, was mich quäle!

  In die Ferne strebt,
  Wie auf Flügeln schwebt
15 Mein erhöhtes Wesen.
  Fremder Zug, geheime Kraft,
  Namenlose Leidenschaft,
  Laß, ach laß genesen!

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