Moritz Graf von Strachwitz Wie gerne Dir zu Füßen (1848)

  Wie gerne Dir zu Füßen
       Sing ich mein tiefstes Lied,
  Indes das heil'ge Abendgold
       Durchs Bogenfenster sieht.
5 Im Takte wogt Dein schönes Haupt,
       Dein Herz hört stille zu,
  Ich aber falte die Hände
       Und singe: Wie schön bist Du!

  Wie gerne dir zu Füßen
10      Schau' ich in Dein Gesicht!
  Wie Mitleid bebt es drüber hin;
       Dein Mitleid will ich nicht!
  Ich weiß es wohl, Du spielst mit mir,
       Und dennoch sonder Ruh'
15 Lieg' ich vor Dir und singe,
       Singe: Wie schön bist Du!

  Wie gerne Dir zu Füßen
       Stürb' ich in stummer Qual!
  Doch lieber möcht' ich springen empor
20      Und küssen Dich tausendmal.
  Möcht' küssen Dich, ja küssen Dich
       Einen Tag lang immerzu
  Und sinken hin und sterben
       Und singen: Wie schön bist Du!

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