Nikolaus Lenau Himmelstrauer (1831)
Am Himmelsantlitz wandelt ein Gedanke,
Die düstre Wolke dort, so bang, so schwer;
Wie auf dem Lager sich der Seelenkranke
Wirft sich der Strauch im Winde hin und her.
5 Vom Himmel tönt ein schwermuthmattes Grollen,
Die dunkle Wimper blinzet manches Mal,
– So blinzen Augen, wenn sie weinen wollen, –
Und aus der Wimper zuckt ein schwacher Strahl. –
Nun schleichen aus dem Moore kühle Schauer,
10 Und leise Nebel über's Heideland;
Der Himmel ließ, nachsinnend seiner Trauer,
Die Sonne läßig fallen aus der Hand.

Bibliographische Daten
Nikolaus Lenau (1802-1850)
Himmelstrauer
Am Himmelsantlitz wandelt ein Gedanke, …
1831
Spätromantik
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