Peter Cornelius Führe uns nicht in Versuchung (1855)
Als du auf Erden, Herr, geweilt,
Hast alle Kranken du geheilt;
Von jedem Weh Erlösung fand,
Wen du behrührt mit deiner Hand,
5 Gestreift mit deines Kleides Rand.
Der Blinde sehend vor dir stund,
Der Stumme tat's dem Tauben kund,
Du heiltest alles, was da wund;
Und zu dem Toten sprach dein Mund:
10 Steh' auf und wandle!
Herr! Herr! meine Seele liegt im Staub,
Ist krank und blind und stumm und taub.
Sprießt auch ein Quell, der Heilung schafft,
Ihn zu erreichen fehlt's an Kraft:
15 O wär' ich frei aus Sündenhaft,
O, dürft' ich schau'n dein Angesicht,
Darum das goldne Himmelslicht
Viel strahlenhelle Glorien flicht,
Und hören, wie dein Mund mir spricht:
20 Steh' auf und wandle!

Bibliographische Daten
Peter Cornelius (1824-1874)
Führe uns nicht in Versuchung
Als du auf Erden, Herr, geweilt, …
1855
Romantik
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