Peter Cornelius Vergib uns unsre Schuld (1857)
Nachts, wenn sich Sturmwind wild erhebt
Und Reue dir im Innren wacht,
Dann bebt dein Herz in dunkler Nacht
So schmerzlich wie's noch nie gebebt.
5 Du ringst, in tiefster Brust verzagt,
Umsonst nach Trost, umsonst nach Licht,
Weil durch den Sturm, noch lauter spricht
Dein eigen Herz, das dich verklagt.
Doch ob der Sturm auch schweigen mag
10 Und laue Luft dich lind umspült,
Wenn tiefe Reu' die Seele fühlt,
Bebt sie im Sturm an ruh'gem Tag.
Dann preisen Vöglein Gottes Huld
Und singen hell zu ihm empor,
15 Dir aber dröhnt ihr Sang ins Ohr
Wie herbe Klag' um deine Schuld.

Bibliographische Daten
Peter Cornelius (1824-1874)
Vergib uns unsre Schuld
Nachts, wenn sich Sturmwind wild erhebt …
1857
Romantik
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