Peter Cornelius Vergib uns unsre Schuld (1857)

  Nachts, wenn sich Sturmwind wild erhebt
  Und Reue dir im Innren wacht,
  Dann bebt dein Herz in dunkler Nacht
  So schmerzlich wie's noch nie gebebt.

5 Du ringst, in tiefster Brust verzagt,
  Umsonst nach Trost, umsonst nach Licht,
  Weil durch den Sturm, noch lauter spricht
  Dein eigen Herz, das dich verklagt.

  Doch ob der Sturm auch schweigen mag
10 Und laue Luft dich lind umspült,
  Wenn tiefe Reu' die Seele fühlt,
  Bebt sie im Sturm an ruh'gem Tag.

  Dann preisen Vöglein Gottes Huld
  Und singen hell zu ihm empor,
15 Dir aber dröhnt ihr Sang ins Ohr
  Wie herbe Klag' um deine Schuld.

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