Rainer Maria Rilke Ich war einmal so kinderkühl (1903)
Ich war einmal so kinderkühl:
da traf mich alles wie ein Bangen.
Jetzt ist mir jede Angst vergangen,
nur diese wärmt mir noch die Wangen:
5 ich fürchte mich vor dem Gefühl.
Es ist nicht mehr das Tal, darin ein Lied
wie schützend seine lichten Schwingen breitet, -
es ist ein Turm, der vor den Fluren flieht,
bis meine Sehnsucht hoch vom Saume sieht
10 und zitternd mit der fremden Stärke streitet,
die sie so selig von den Zinnen zieht.

Bibliographische Daten
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Ich war einmal so kinderkühl
Ich war einmal so kinderkühl: …
1903
Symbolismus
Neuen Kommentar hinzufügen
Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt, die Moderation der Kommentare liegt allein bei Lyrik123.de. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.