Dichter
Richard Dehmel
15. November 2011 von AK
In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg galt Richard Dehmel als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker. Bekannte Komponisten, wie z. B. Richard Strauss, Max Rege oder Kurt Weil, vertonten seine Gedichte.
Geboren wurde Richard Dehmel am 18. November 1863 in Hermsdorf bei Wendisch Buchholz, in der Mark Brandenburg. Er starb am 8. Februar 1920 in Blankenese.
Dehmel kam als Sohn eines Försters im Spreewald auf die Welt und verbrachte seine Kindheit in Kremmen, wo sein Vater die Stelle des Stadtförsters innehatte. Richard Dehmel erhielt die Gelegenheit ein Gymnasium in Berlin zu besuchen; 1882 machte er in Danzig sein Abitur. Anschließend studierte er Naturwissenschaften, Nationalökonomie sowie Philosophie und promovierte 1887 in Leipzig zu einem Thema aus der Versicherungswirtschaft. Im Verband der Privaten Deutschen Versicherungsgesellschaften in Berlin arbeitete Richard Dehmel zunächst als Sekretär und hatt hier auch Kontakt zu Literaturkreisen ( Berliner Naturalismus).
Zusammen mit der Märchendichterin Paula Oppenheimer, die er im Jahr 1889 heiratete, verfasste Dehmel mehrere Kinderbücher. Es erschienen erste Gedichtbände, z. B. “Erlösungen” (1891) und “Aber die Liebe” (1893). Richard Dehmel war 1894 Mitbegründer der Zeitschrift “PAN” und arbeitete ab 1895 als freier Schriftsteller; seine Stellung beim Versicherungsverband gab er auf. Sein erotisches Gedicht “Venus Consolatrix” führte zu einer Verurteilung wegen “Verletzung religiöser und sittlicher Gefühle”, steigerte aber seine Bekanntheit.
Dehmel vertrat einen sozial betonten Naturalismus, der zum einen vom Impressionismus geprägt und gleichzeitig Vorgänger des Expressionismus war. Leitgedanke seiner Werke ist überwiegend der Einfluss des Eros und somit die Auseinandersetzung mit Liebe und Sexualität.
Richard Dehmel lernt Ida, geborene Coblenz, verheiratete Auerbach, kennen und unternahm mit ihr – nach der Scheidung von seiner erste Frau – ausgedehnte Reisen durch Europa. Sie heirateten 1901 und zogen nach Hamburg. Richard Dehmel meldete sich mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 freiwillig zum Militäreinsatz und diente bis 1916. Er starb am 8. Februar 1920 an einer im Krieg zugezogenen Venenentzündung.