Robert Ernst Prutz Um Mitternacht (1842)

  Um Mitternacht, in ernster Stunde,
   Tönt oft ein wundersamer Klang:
  'S ist wie aus liebem Muttermunde
   Ein freundlich tröstender Gesang.

5 In süßen, unbelauschten Thränen
   Löst er des Herzens bange Pein,
  Und alles unmuthvolle Sehnen
   Und allen Kummer wiegt er ein.

  Als käm' der Mai des Lebens wieder,
10  Regt sich's im Herzen wunderbar:
  Da quillen Töne, keimen Lieder,
   Da wird die Seele jung und klar.

  So töntet oft das stille Läuten,
   Doch ich versteh' die Weise nie,
15 Und nur mitunter möcht' ich's deuten
   Als wär's der Kindheit Melodie.

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