Robert Reinick Frohe Botschaft (1850)
Hielt die allerschönste Herrin
Einst mein Herz so eng gefesselt,
Daß kein Wort es konnte sprechen
Aus den engen Fesseln.
5 Sandt' es ab als flinke Diener
Feurig schnelle Liebesblicke,
Zu besprechen sich im stillen
Mit der Herrin Blicken.
Sandt' es Pagen, fein und listig;
10 Heimlich schlichen hin die Finger,
Schmiegten leise sich und bittend
An die schönsten Finger.
Sandt' es ab zwei kühne Boten;
Sind die Lippen gar verwogen
15 An der Herrin Mund geflogen,
Botschaft sich zu holen.
Nun, ihr Boten, Pagen, Diener,
Welche Botschaft bringt ihr wieder?
Haben Augen, Finger, Lippen
20 Nichts mir zu verkünden?
Und voll' Freuden rufen alle:
Juble, Herz, und laß das Zagen,
Deine Herrin sendet Gnade,
Deine Bande fallen!

Bibliographische Daten
Robert Reinick (1805-1852)
Frohe Botschaft
Hielt die allerschönste Herrin …
1850
Spätromantik
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