Robert Reinick Sonntags am Rhein (1844)
Des Sonntags in der Morgenstund'
Wie wandert's sich so schön
Am Rhein, wenn rings in weiter Rund'
Die Morgenglocken gehn.
5 Ein Schifflein zieht auf blauer Fluth,
Da singt's und jubelt's drein;
Du Schifflein, gelt, das fährt sich gut
In all die Lust hinein?
Vom Dorfe hallet Orgelton,
10 Es tönt ein frommes Lied,
Andächtig dort die Procession
Aus der Kapelle zieht.
Und ernst in all die Herrlichkeit
Die Burg herniederschaut
15 Und spricht von alter, starker Zeit,
Die auf den Fels gebaut.
Das Alles beut der prächt'ge Rhein
An seinem Rebenstrand,
Und spiegelt recht in hellem Schein
20 Das ganze Vaterland,
Das fromme, treue Vaterland
In seiner vollen Pracht,
Mit Lust und Liedern allerhand
Vom lieben Gott bedacht.

Bibliographische Daten
Robert Reinick (1805-1852)
Sonntags am Rhein
Des Sonntags in der Morgenstund' …
1844
Spätromantik
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