Theodor Körner Abschied vom Leben (1813)
Die Wunde brennt – die bleichen Lippen beben.
Ich fühl's an meines Herzens matterm Schlage:
Hier steh' ich an den Marken meiner Tage. –
Gott, wie du willst! dir hab' ich mich ergeben. –
5 Viel goldne Bilder sah ich um mich schweben;
Das schöne Traumbild wird zur Totenklage, –
Mut! Mut! - Was ich so treu im Herzen trage,
Das muß ja doch dort ewig mit mir leben! –
Und was ich hier als Heiligtum erkannte,
10 Wofür ich rasch und jugendlich entbrannte,
Ob ich's nun Freiheit, ob ich's Liebe nannte:
Als lichten Seraph seh' ich's vor mir stehen; –
Und wie die Sinne langsam mir vergehen,
Trägt mich ein Hauch zu morgenroten Höhen.

Bibliographische Daten
Theodor Körner (1791-1813)
Abschied vom Leben
Die Wunde brennt – die bleichen Lippen beben. …
1813
Hochromantik
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