Theodor Körner Gott, höre meine Stimme (1810)

  Gott! höre meine Stimme,
  Höre gnädig auf mein Flehn!
  Sieh, ich liege hier im Staube,
  Soll die Hoffnung, soll der Glaube
5 An dein Vaterherz vergehn?
  Er soll es büßen mit seinem Blute,
  War er gewagt mit frohem Mute,
  War er für mich und die Liebe getan?
  Sind all die Wünsche nur eitle Träume,
10 Zerknickt die Hoffnung die zarten Keime,
  Ist Lied und Seligkeit nur ein Wahn?
  Nein, nein, das kannst du nicht gebieten,
  Das wird dein Vaterherz verhüten,
  Gott, du bist meine Zuversicht.

15 Du wirst zwei Herzen so nicht trennen,
  Die nur vereinigt schlagen können,
  Nein, nein, nein, das kannst du nicht!

Neuen Kommentar hinzufügen

Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt, die Moderation der Kommentare liegt allein bei Lyrik123.de. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.