Theodor Storm
Du bissest die zarten Lippen wund (1853)
Du bissest die zarten Lippen wund,
Das Blut ist danach geflossen;
Du hast es gewollt, ich weiß es wohl,
Weil einst mein Mund sie verschlossen.
5 Entfärben ließt du dein blondes Haar
In Sonnenbrand und Regen;
Du hast es gewollt, weil meine Hand
Liebkosend darauf gelegen.
Du stehst am Herd in Flammen und Rauch,
10 Daß die feinen Hände dir sprangen;
Du hast es gewollt, ich weiß es wohl,
Bibliographische Daten
Autor:
Theodor Storm
Titel:
Du bissest die zarten Lippen wund
Gedichtanfang:
Du bissest die zarten Lippen wund, …
Jahr:
1853
Epoche: