Walter Flex Wildgänse rauschen durch die Nacht (1916)
Wildgänse rauschen durch die Nacht
Mit schrillem Schrei nach Norden –
Unstäte Fahrt! Habt acht, habt acht!
Die Welt ist voller Morden.
5 Fahrt durch die nachtdurchwogte Welt,
Graureisige Geschwader!
Fahlhelle zuckt und Schlachtruf gellt,
Weit wallt und wogt der Hader.
Rausch' zu, fahr' zu, du graues Heer!
10 Rauscht zu, fahrt zu nach Norden!
Fahrt ihr nach Süden übers Meer –
Was ist aus uns geworden!
Wir sind wie ihr ein graues Heer
Und fahr'n in Kaisers Namen,
15 Und fahr'n wir ohne Wiederkehr,
Rauscht uns im Herbst ein Amen!

Bibliographische Daten
Walter Flex (1887-1917)
Wildgänse rauschen durch die Nacht
Wildgänse rauschen durch die Nacht …
1916
Expressionismus
« Ludwig Anzengruber: Was ist es mit dem Leben
» Friedrich Güll: Will sehen, was ich weiß, Vom Büblein auf dem Eis
Neuen Kommentar hinzufügen
Die Technik der Kommentarfunktion "DISQUS" wird von einem externen Unternehmen, der Big Head Labs, Inc., San Francisco/USA., zur Verfügung gestellt, die Moderation der Kommentare liegt allein bei Lyrik123.de. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.